Planet e. Die Fischretter

Volle Netze, leere Meere. Überfischung ist ein Problem, mit dem die Welt seit Jahren kämpft. Die Ozeane sind bald weltweit ausgeplündert, mahnen Umweltschützer und schlagen Alarm. Auch Forscher warnen. Rund 82 Millionen Tonnen Fisch werden weltweit pro Jahr aus den Ozeanen gezogen. Das ist vier Mal mehr als noch vor 50 Jahren.

Forscher fordern schon lange ein Umdenken in der Fischerei, denn Fischen kann auch nachhaltig sein. Zwar gibt es bereits Fischereien, die nach gewissen Managementplänen umweltschonender zu Werke gehen. Doch dieses Vorgehen ist nicht die Regel.

Noch immer wird in europäischen Gewässern so genannter Beifang, also Fisch, für den der Fischer keine Fangquote hat oder den er schlicht nicht anlanden darf, über Bord geworfen. Das ist nichts, was sich Fischer ausgedacht haben. Die Politik schreibt vor, dass Beifang wieder über Bord wandert. 90 % des Fisches überlebt diese Rückwurf-Prozedur nicht.

„Es ist eine sinnlose Vergeudung von Ressourcen“, sagt Daniel Stepputtis, Biologe am Thünen-Institut für Ostseefischerei. Beifang solle erst gar nicht an Bord gezogen werden, so sein Credo. Das klingt logisch und ist vielleicht schon bald möglich. Der Biologe entwickelt mit seinem Kollegen Bernd Mieske schlaue Netze. Sie sollen der einen Fischart ermöglichen zu flüchten, während die Fischart, die der Fischer haben möchte, ins Netz wandert.  Dazu erforschen die Wissenschaftler das Verhalten des Fisches im Wasser. Wie flüchtet ein Fisch, wenn die Bedrohung Netz auf ihn zukommt?

Die neue Erfindung der Forscher: das Topless-Trawl oder auf gut deutsch: Oben-Ohne-Netz. Das soll Beifang vermeiden.

Wichtig, denn die Europäische Union hat erst vor einigen Wochen beschlossen, die Fischereiregeln zu ändern. Beifang soll künftig drastisch reduziert werden. Wie, das weiß noch keiner so recht. Aber vielleicht haben die Forscher in Rostock schon bald eine Lösung.

In der Computer-Animation steht das Oben-Ohne-Netz wie eine Eins im Wasser. Doch ob es auch Hochseetauglich ist, müssen die Forscher auf See testen. Sie lassen ein konventionelles Schleppnetz gegen das Oben-Ohne-Netz antreten und finden so heraus, ob das Topless-Trawl die Zukunft sein kann.

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